2000 – Italienisches Kino im Gegenwart
In den 2000er Jahren erlebt die italienische Filmindustrie eine Phase der Erneuerung, wenn auch keine radikale. Einige der bereits bekannten Regisseure passen sich den neuen Technologien an, um Filme zu schaffen, die das Kino dieses Jahrtausends prägen sollen.
Filmplakat
"La stanza del figlio" (2001)
Filmplakat
"Terraferma" (2011)
2001 triumphiert Nanni Moretti in Cannes mit „La stanza del figlio“, in dem er das Thema Verlust behandelt. Zu den bemerkenswerten Filmen der frühen 2000er Jahre gehören auch „Il cuore altrove“ (2003) und „Il papà di Giovanna“ (2007) von Pupi Avati. In dieser Zeit debütiert Paolo Sorrentino als Regisseur mit „L’uomo in più“ (2001) und „Le conseguenze dell’amore“ (2004). Neben Sorrentino beginnt auch Matteo Garrone in den frühen 2000er Jahren seine Regiekarriere mit „L’imbalsamatore“ (2002). Ein weiterer bekannter Name ist Paolo Virzì, der in vielen seiner Filme, wie „Caterina va in Città“ (2003), die verschiedenen Facetten des aktuellen Italiens mit Klarheit und scharfer Ironie darstellt. Auch das Comedy-Trio Aldo, Giovanni & Giacomo, Autoren und Darsteller von Filmen wie „Tre uomini e una gamba“ (1997), „Così è la vita“ (1998) und „Chiedimi se sono felice“ (2000), alle unter der Regie von Massimo Venier, feiert große Erfolge.
2009-2010 spürt auch die italienische Filmindustrie die Auswirkungen der globalen Wirtschaftskrise. Nach dieser Phase erlebt das italienische Kino eine neue Wiedergeburt. 2011 gewinnt Emanuele Crialese den Spezialpreis der Jury bei den Filmfestspielen von Venedig mit dem Film „Terraferma“, der sich mit dem Thema Einwanderung auseinandersetzt, einer sehr kontroversen Frage in Italien und Europa.
Im Jahr 2012 gewinnen die Brüder Taviani den Goldenen Bären beim Festival von Berlin mit dem Film „Cesare deve morire“. Im selben Jahr erhält Matteo Garrone zum zweiten Mal den Grand Prix der Jury bei den Filmfestspielen von Cannes für seinen Film „Reality“.
Weitere bemerkenswerte Filme aus dieser Zeit sind „La grande bellezza“ (2013) und „Youth - La giovinezza“ (2015) von Paolo Sorrentino, „La migliore offerta“ (2013) von Giuseppe Tornatore, „Non essere cattivo“ (2015) von Claudio Caligari, „Il signor Diavolo“ (2019) von Pupi Avati und „Perfetti sconosciuti“ (2016) von Paolo Genovese.
Filmplakat
"La grande bellezza" (2013)